ExpandOlympianorm für Max Dehning im Speerwerfen. 90,20 Meter (!) in Halle.
Das scheint ja nahezu unglaublich. Auch wenn er wohl nochmal einen 85m-Wurf nachgelegt hat - da warte ich gespannt auf die offizielle Meldung von LA.de. Auch wenn er als Talent galt: Wahrscheinlich wäre er in der Geschichte der Erste, der bei der Steigerung seiner PB die kompletten 80er-Weiten übersprungen hat (79,13m bisherige PB aus 2022)
ExpandAndererseits gab es halt auch Ergebnisse, die durchaus eine Medaile verdient gehabt hätten (Julian Weber, Tobias Potye, Christopher Linke, Kristin Pudenz, Shanice Craft, Sophie Weißenberg).
Definiere "Verdient gehabt". ;-) Tatsache ist, dass in allen Fällen mindestens 3 Athleten besser waren. Die Zeiten von Linke und die 2,33 von Potye sind super und hätten bei vielen Meisterschaften zu einer Medaille reichen können. Beim Rest will ich gar nicht abstreiten, dass das gute Leistungen sind (wie es auch sonst tolle Leistungen abseits der Mediallenränge gegeben hat, zB gestern von Olivia Gürth oder von Joshua Abuaku), aber momentan eben nur mit Glück zu den TOP 3 reichen würden.
- Im Diskus der Damen sind Allman und Perkovic normalerweise immer weiter als die Deutschen. ZB in den Diamond League-Wettkämpfen, bei denen D häufig zu dritt im Diskus Damen vertreten ist, gelingt fast nie ein TOP 3-Platz, da immer die gleichen Anderen vor den Deutschen sind.
- Die Leistung von Weber ist auch "gut" gewesen, aber eben auch nicht notwendigerweise medaillenträchtig: Chopra und der Tscheche werfen standardmäßig weiter.
- Die Leistung von Weißenberg wird auch künftig nicht zu einer Medaille auf Weltebene reichen, wenn Nafi Thiam wieder dabei ist. Und auch die Polin Sulek hat diesmal gefehlt.
Insgesamt glaube ich, dass seitens Verband sehr viel schön geredet wird und mir persönlich zumindest nicht klar ist, wie der Umschwung geschafft werden soll. Für mich hört und fühlt sich das alles sher nach Prinzip Hoffnung an, dass in Paris oder in Los Angeles plötzlich über Nacht einfach alles anders ist.
ExpandSeh ich genauso. Wobei der Verband erst an einen Aufschwung zu den Spielen 2028 glaubt. Das klingt zumindest realistisch.
Dieses Jahr gab es 8 Medaillen bei der U23EM und 23 Medaillen bei der U20EM. Das würde diesen Aufschwung 2028 tatsächlich untermauern. Jedoch glaube ich, dass diese Erfolge in den "Nachwuchs-Klassen" auch in den letzten Jahren so war. Das Problem liegt doch darin die jungen Sportler weiter zu fördern und dann erfolgreich in die "Erwachsenen" Wettbewerbe zu bekommen.
Und da bin ich gespannt, ob der Verband daran was ändern kann...
Deutschland ist auf Europäischer Ebene bei den U-Meisterschaften eigentlich immer recht erfolgreich gewesen. Bei der A-EM 22 in München war D ja auch erfolgreichste Nation, aber das ist eben halt bloß Europa.
Wie du richtig sagst, eines der Probleme in der deutschen LA ist, die Talente weiter zu fördern und mit geeigneten Trainern auch im Erwachsenen-Bereich zu Mediallienkandidaten zu machen. In den vergangenen Jahren hatten wir super viele Talente, allein wenn ich an die 100m oder den Damen-Hoch- und Weitsprung denke, die schon richtig gute Leistungen in jungen Jahren erbracht haben, dann aber stagniert sind. Tatsächlich haben wir aktuell eine prima Kontrollgruppe: Im Bereich Stoß/Diskus Männer hat D einen super talentierten Nachwuchs, der auch auf Weltebene im U-Bereich abgeräumt hat und diverse Rekorde gebrochen hat: Marius Karges, Mika Sosna, Steven Richter (der ja bei der WM in Budapest schon dabei war), Tizian Lauria. Wenn es von denen in den kommenden Jahren niemand schafft, dann schafft es wohl niemand. Allerdings haben einige von den Genannten - genau wie das Mega-Mittelstreckentalent Jolanda Kallabis - bereits schon wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Womit wir bei einem weiteren Problem der dt. LA wären...
Was das Ziel "Weltklasse 2028" des DLV angeht, muss ich sagen, dass mir dort außer den Willensbekundungen der Offiziellen keinerlei Maßnahmen bekannt sind, die mich an die Verwirklichung dieser Vorstellung glauben lassen.
ExpandGanz miese Leichtathletik-WM aus deutscher Sicht....zugegenermaßen auch einige Medaillenkandidaten verletzt oder außer Form, aber es gab durchaus den einen oder anderen der eine Medaille hätte holen können.
Dass so viele Medaillenanwärter verletzt seien, behaupten DLV und Teile der Medien auch dauernd. Aus meiner Sicht nicht haltbar, denn wer hätte denn einigermaßen realistische Chancen auf Edelmetall gehabt, der/die gefehlt hat - mal Malaika Mihambo ausgenommen, auch wenn sie für Gold in Superform hätte sein müssen. Ansonsten: Ausfälle von Klosterhalfen, Krause, Mayer, Bähre, Farken, Klein, Eckhardt-Noack schmerzen sicherlich in Hinblick auf mögliche TOP 8-Plazierungen (was für alle okay bis super wäre), aber für eine Medaille hätte bei den genannten viel zusammen kommen müssen.
Aus meiner Sicht ist der Verweis auf die Verletzten in Zusammenhang mit der Medaillenausbeute seitens DLV ein Feigenblatt. WIr haben momentan außer einigen wenigen Athleten einfach kein Westklasse-Potenzial. Und ich glaube ehrlich auch nicht, dass sich das so schnell wieder ändern wird. Zu viel und zu lange hat man geschlafen.
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Mit der Analyse hast du vermutlich Recht. Letztes Jahr war Dehning wohl auch von Verletzungen gehandicapt. Vielleicht ist er jetzt auch mal ein paar Monate verletzungsfrei geblieben. Hoffentlich können alle Beteiligten die Leistung richtig einschätzen. Wenn er sich dieses Jahr bei Weiten um die 83-84m stabilisiert, wäre das schon super. Bin aber jetzt mal gespannt in Richtung Olympiaplätze: Neben Weber ist jetzt eigentlich nur noch ein Platz frei (außer Röhler, Vetter, Hofmann kommen im Mai allesamt mit stabilen 85m+ um die Ecke, was ich aber bezweifle).
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